20 Mai Brunnenregenerierung nach DVGW-W130 in der Praxis!
Nachdem das neue DVGW-Arbeitsblatt W130 vom Oktober 2007 insbesondere bei der chemischen Brunnenregenerierung den Anschein erweckt, es sei zu kompliziert und somit auch zu teuer, soll mit diesem Praxisbericht gezeigt werden, dass mit der geeigneten Technik auf der Kostenseite noch erheblicher Spielraum vorhanden ist.
Dadurch ist der entscheidende Vorteil der chemischen Regenerierstufe, nämlich eine schonende und zugleich tiefenwirksame Arbeitsweise bei maximaler Nachhaltigkeit, für den Brunnenbetreiber auch wirtschaftlich oft interessanter als eine rein mechanische Brunnenregenerierung.
Im Beispielfall handelt es sich um einen Brunnen mit einer Tiefe von 200 m, einem Bohrdurchmesser von 800mm und einer V2A-Verrohrung NW 500.
Der Brunnen ist in Sandstein (fein bis grobkörnig) gebohrt und 30 Jahre alt.
Die Filterstrecke besteht aus 4 Bereichen von insgesamt 145m Länge.
Der Filterkies ist mit einer Körnung von 6,0-8,0 mm geschüttet.
Weiterhin ist in der Kiesschüttung ein Pegelrohr DN50 aus PVC bis 117m Teufe eingebaut.
Der Brunnen wurde bereits mehrmals einer mechanischen Regenerierung unterzogen, wobei die ursprünglichen Ergiebigkeiten nicht mehr erreicht wurden. Dies ist deshalb auch beachtenswert, da Wasserhochdruckverfahren mit ca. 400bar Arbeitsdruck eingesetzt wurden.
Folgende Maßnahmen wurden deshalb durchgeführt:
- Durchführung eines ca. 8-stündigen Pumpversuchs mit der eingebauten Betriebspumpe zur Ermittlung der Brunnenergiebigkeit
- Ausbau von Betriebspumpe und Steigleitung mit ordnungsgemäßer Lagerung im Fassungsbereich
- Fernsehuntersuchung mit Dokumentation auf DVD
- Entnahme von Belagsproben aus dem Brunneninnenraum (Steigleitung)
- Durchführung von Lösetests zur Ermittlung des geeigneten Regeneriermittels (natürlich unter Berücksichtigung des Ausbaumaterials – V2A )
- Mechanische Vorreinigung mit Brunnenbürste und Entfernung der Auflandung
- Mechanische Regenerierung mit Wasserhochdruck bis 200 bar und kontrollierter Drehdüsenanordnung (Minimierung der Setzungen im Filterkies) und Fortschrittskontrolle
- Entfernung der Auflandung
- Chemische Brunnenregenerierung mit Mehrkammergerät (Umkehrspülung, Umwälz- regulierung und Onlineüberwachung nach DVGW-W130-2007
- Parameterkontrolliertes Endabpumpen nach DVGW-W130-2007
- Durchführung eines ca. 8-stündigen Pumpversuches zur Überprüfung der Regenerierungsarbeiten
- Fernsehuntersuchung
- Desinfektion des Brunnens
- Reinigung und Desinfektion sowie Einbau der U-Pumpe und Steigleitung
Der Erfolg der Regeneriermaßnahme konnte bereits bei der zweiten Fernsehuntersuchung gesehen und durch das Ergebnis des Pumpversuchs dokumentiert werden.
Eine Leistungsverbesserung um 25 Prozent konnte insbesondere mit der chemischen Regenerierstufe erreicht werden.
Fazit
Der Erfolg dieser Brunnenregenerierung ist für die Firma AQUAPLUS® eine Bestätigung ihrer seit über 60 Jahren und an über 15.000 Brunnen eingesetzten, stetig weiterentwickelten und exklusiven Regeneriertechnik.
Dabei sind folgende Wirkungseffekte entscheidend:
Die eingesetzten mechanischen und chemischen Verfahren müssen abschnittsweise, schonend und dennoch tiefenwirksam sein und optimal miteinander umweltfreundlich kombiniert werden.
Nur so kann ein Brunnen nachhaltig in seiner Substanz und Förderleistung erhalten werden.
Die zertifizierten (W130-R1, R2) und patentierten Brunnenregenerierverfahren WellJet®, WellPuls® und WellReg® der Firma AQUAPLUS® erfüllen diese Anforderungen im täglichen Praxiseinsatz. Durch den optimierten Einsatz modernster Steuerungs- und Dokumentationstechnik können die Kosten der chemischen Regenerierstufe nach W130-R2 weiter gesenkt werden.